2052. Emil Galovic hat Besuch von Journalisten, die in porträtieren wollen. Es soll das Bildes jenes Mannes gezeichnet werden, der nach dem Totalzusammenbruch von Sankt Fönix im Jahrhundertsommer 2015 den Schutt beseitigte und aus den Ruinen monumental Neues entstehen ließ. Doch Emils Geschichte taugt nicht als Heldenepos. Gezwungenermaßen begann er, auf dem Recyclinghof des Onkels zu arbeiten, die Produktivität des Zerfalls und der Zerstörung waren ihm fremd. Doch das Förderband läuft ohne Unterlaß, das Leben transportiert uns an die seltsamsten Orte. Emil verschuldet auf groteske Weise den Tod des treuen Mitarbeiters Heinrich, dessen bizarre Müllkunst er fördern wollte. Er lernt Tanja kennen. Onkel Keyzer stirbt, und Emil muß seine Lethargie hinter sich lassen und die Arme hochkrempeln. Die Lawine des Niedergangs spült ihn an die forderste Front. Doch Erfolg ist nicht immer ein Glück. Und am Ende des steten Auf- und Niedergangs steht ein gebrochener, beinahe verrückter Emil Galovic.
FLUKTUS schildert eine Welt, die durchzogen ist von schwerem Staub und Zerfall. Ganze Stadtteile sind eingestürzt, Förderbänder biegen sich unter Tonnen von Bauschutt, der einmal urbanes Leben darstellte. Aber die Geröllhalde des einen ist immer die Sprungschanze für den anderen. Und die Firma der Galovics recycelt sich durch die Berge des Verfalls hindurch an die Spitze der Gesellschaft. In Gesprächen, Therapiesitzungen, Comic-Intermezzi oder zeitungsartigen Passagen durchstreifen wir diese besondere, schön-deprimierende Winkler-Welt und sind erstaunt.